Ostern Griechenland 2017
Greek Sail Easter 2017 - Törnbericht
Sailing Yacht #meerseen after 225 dreamy nautical miles ⛵️ again anchored in our harbor.
Only friendly people, great food, good Tsipouro and wine, jumping dolphins, huge turtles, wonderful islands, fast, comfortable sailboat. This is sailing in Greece.
Messolonghi - Kioni (Ithaca) /
Kioni - Vathy (Meganisi) /
Vathy - (Skorpios ⚓️) - Lefkas Marina /
Lefkas - Gaios (Paxos) /
Forced break 🙈
Gaios - Fiskardho (Kefallonia) /
Fiskardho - Agias Eufemia (Kefallonia) /
Eufemia - (Oxia ⚓️) - Messolonghi
Karsamstag - Griechenland scheint still zu stehen. Die FIAT TIPO Limousine :) chauffeurt unsere MEER-SEEN Oster-Crew von Athen Airport über Patras nach Messolonghi. Prozessionen und gedämpfte Stimmung, das Ostern bewegt als wichtigstes, der orthodoxen Feste scheinbar das ganze Land. Wir unternehmen einen obligatiorischen Stop am Kanal v. Korinth und fahren im next Step an den Taverna Tresen der Marina.
Die Beneteau FIRST 47.7 "MEER-SEEN" wartet gebunkert und startklar an seiner Mooring in Messolonghi.
Sonntag: die Bakery hat Torten und Leckereien aller Art, aber Brot und Brötchen sind Fehlanzeige - also Hufbackware rein in den Ofen, Security Check, Schwimmwesten zugewiesen - MEER_SEEN legt ab.
Frühstück machen wir im Lagunenkanal der heiligen Stadt auf dem Weg in den Golf v. Patras, auf dem wir Segel setzen und mit Westkurs an den Salzfeldern vorbei gleiten. Erst ist Oxia eine riesige Felsenlandmarke, dann nehmen wir Kurs auf Vathi, Insel Ithaka. Gute südliche Winde lassen uns schnell nach Ithaka kommen und so ändern wir den Plan und verlängern den Kurs nach Kioni. Klein, süß, verschlafen, Osterfest Musik schallt über die Bucht. Wir liegen vor Buganker „römisch-katholisch“ an der Pier des Ortes - es soll nicht der letzte Anleger mit Postkartencharakter sein. Beim Spaziergang wird es gewiss - zwar ist längst christliches Osterfest, der Herr ist auferstanden - dennoch die Tavernen verschlossen. Im Gespräch erfahren wir: Einwohner Ithaca´s feiern in Familie. Gut, das können wir auch. Ein kleiner Lebensmittelladen versorgt uns mit den Grundingredienzien des Greek Salats, Feta, Tsatziki & Co. aber als der Skipper den Bordgrill hervorzaubert, wird ein veganer Abend über Bord geworfen. Ab zum Metzger, Grill anwerfen und den Ostersonntag im Cockpit ausklingen lassen.
Ostern Montag auslaufen Kurs Norden, der Südwind bleibt uns stabil erhalten, also Reise, Reise weiter nördlich in die Ionische Inselwelt, nach Meganisi, dicht vorbei an der winzigen Insel Arkoudhion. In der schmalen Durchfahrt zwischen dem über 600 Meter hohen Ufer Lefkas an Backbord und Meganisi an Steuerbord, wartet ein wahren Kampf mit wechselnden, drehenden Winden. Die Sonne strahlt, das verzeiht so einiges - der Wunsch nach Duschen wird laut - wir segeln nach Vathy - damit ist der Stadthafen abgewählt und das sehr freundliche Personal in der Odyseas Marina, reicht uns bei kräftigen Fallböen die Mooring Leine. Keine fünf Minuten nach dem CheckIn sitzen wir beim verdienten kühlen Aperol Spritz und diversen Bieren in der Seaside Bar mit Blick auf die Yachtszenerie. Es folgt Fototrip, Wanderung und einer Empfehlung folgend der Gang in die „best Fish and Seafood Taverna“.
Dienstag - die Sonne brennt und der seltene Südwind macht einen Tag Pause. Wir nutzen den Tag für einen kleinen Schlag zu einem recht exklusiven Ankerplatz zum baden, Apnoetauchen, Schlauchboot Exkursion und Ruhe genießen. Weiter geht es vorbei an Sparti durch den Kanal nach Lefkas City. Der Wind soll erheblich zunehmen, wir finden keinen einzigen Platz - das Schiff ist tief und an einigen Stellen zu gefährlich an die Pier zu gehen. Im Hafenbecken ankern wäre OK, wählen wir aber pro Beine vertreten ab. Über UKW Funk gerufen, steht ein Service Boot der Marina bereit, wir zirkeln ihm folgend rückwärts durch die Gassen - Docking, Checkin, alles prima bis auf den Preis. Die Marina sollte nur nutzen, wer wirklich mit größerer Crew Dinghi-frei den Landgang schätzt. Wir tun das auch ausgiebig - Lefkas City ist ein toller Ort zum bummeln - wir haben wunderbare Gastro am Marktplatz gefunden. Dort bekommen wir nach einem gutem Essen für den Absacken an Bord Wein und für unsere Kombüse selbstgepresstes Olivenöl geschenkt.
Mittwoch - es orgelt aus Westen, die Marina scheint zu schlafen - wir laufen nach dem Frühstück aus, unterwegs essen ist illusorisch, heute wird es wackeln. Pünktlich einige Manövertests im engen Kanalstück vor der drehenden Pontonbrücke absolviert, es bläst ohne Abdeckung mit fast 30 Knoten Wind. Um 10 Uhr passieren wir die Dreh(Ponton)brücke, setzen Segel und gehen schnurstracks vorbei an der Festlandküste um Preveza, lassen Antipoxoi an Backbord und gehen Kurs Norden, Peilung Gajos, Insel Paxos steht. Der Wind weht kräftig und einige Yachten liegen unruhig im wunderschönen Ort an der Nordpier vor Anker. Das wäre eine Option aber wir tasten uns bis ganz hinten durch und so liegen wir - perfekter geht nicht - längsseits direkt am Markt- / Kirchplatz vor den Tavernen der noch ruhigen Urlaubs-City. Es wird ein netter Nachmittag und ausufernder Abend in der Disco-Bar Malesco.
Donnerstag - ist Ruhetag - zwangsweise aus verschiedenen Gründen ;) vor allem aber weil der Nordwest mit 7-8 Bft bläst und wir uns das nicht antuen wollen. MEER-SEEN liegt perfekt am Markt, hier jagt uns nichts zum schnellen Aufbruch. Quad- und Moped Tour runden den Landtag ab.
Freitag hat der Nordwestwind etwas an Stärke verloren aber bringt uns bei exzellenter Sicht, außen um Lefkas Westküste herrlich schnell nach Kefallonia, in das traumhafte Örtchen Fiskardho. Monoman - innerhalb einer Woche echt voll geworden hier. Wir ergattern mit freundlicher Hilfe von Einheimischen, nachdem sie uns ausreichende Tiefe für unser tiefgehendes Ruderblatt bestätigen, einen der letzten Plätze direkt an der Ortsplatia und machen kaum einen Meter vor den Stühlen des GrillHouses entfernt, fest. Unbeschreiblich, bunt, Postkartenliegeplatz live.
Den Samstag lassen wir chillig angehen, wir haben ein organisatorisches „Revierproblem“. Das Wetter ist tagsüber schön, hin und wieder Wolken, die nicht stören, aber nachts ist es doch frisch, was uns zur Übernachtung eher in Häfen als in Ankerbuchten zieht. Südlicher als die Überschneidung Ithaka / Kefallonia wollen wir nicht gehen. Der Wind steht weiter NW-lich und wir müssen Sonntag zurück in den Golf v. Patras. Also segeln wir entspannt auf Vorwind mit Südkurs die 12 Meilen durch den Ithaka Kanal. Beeindruckende Felsen und vorherrschende Windsysteme begleiten uns. Es geht fix zur Bucht von Sami - wir entscheiden uns für den kleineren Hafen Agias Euffemia an der nördlichen Seite der Bucht. Je näher wir der Hafenmole kommen, desto windiger wird es. Ordentlich bläst der NW-Fallwind in das Tal. 3-4 Yachten liegen längsseits, augenblicklich kommt ein örtlicher Fischer auf uns zu und übernimmt landseitig die Empfehlung des Liegeplatzes inklusive Annahme der Leinen und Anpassung der Fender, als gehöre er zur Crew. Ja, herzlich willkommen, „...where do you come from?“ >Germany, Berlin< „Ahhhh, Welcome, welcome…“ wie selbstverständlich ist alles kostenlos, braucht Ihr Wasser, braucht Ihr Strom ? bitte bedient Euch. Wenn Ihr Fragen habt oder etwas braucht, kommt zu mir, ich arbeite an dem Fischerboot dort hinten. Der Wirt des Abends gibt einen Liter Rotwein aus - OK, Geschäftsmodel bei fünf hungrigen Seglern aber dennoch nett.
Am Sonntag heißt es Aufbruch zum Heimathafen. Wir segeln bei herrlichem Halbwind aus der Sami Bucht, vorbei am Südkap Ithaka. Tolle Sicht, guter Wind. Doch irgendwann auf halber Strecke musste es ja mal passieren: der Wind lässt uns im Stich. Die Crew kämpft noch eine Stunde mit 360 Grd Winddrehern, das Badegesuch der Mannschaft folgend, geht die Maschine an und wir motoren zur Insel Oxia am westlichen Ausgang des Golf v. Patras, in der unser Buganker fällt. Eine Stunde Chillout - schwimmen, sonnen, dann Anker auf zur letzten Etappe nach Messolonghi. Zunächst geht es ab in den Stadthafen von Messolonghi, zum letzten gemeinsame Crewabend in einer netten Familien Taverna. Dann verholen wir nachts das Schiff an seinen Platz in der Marina.
Montag geht es nach dem Frühstück auf den Transfer zum Airport mit kleinem Umweg durch die Rushhour Athens. Langweilig am Fluggate warten können Andere - wir brauchen Action ;) Eine schöne Woche mit gutem Wind, viel Sonne und einer tollen Crew geht dem Ende entgegen.