2024 Peloponnes Herbstrunde
Peloponnes - Ägäis, Ionische und Saronische Meer und ein bisschen Kykladen ;).
So war der Plan. Eine schöne Runde, aber was soll man tun, wenn der Wettergott es immer gnädig meint und als Opfergabe uns zweimal zur Planänderung zwingt. Aber lest selber:
Los ging es im September wie geplant ab Argolidas, dem östlichsten Finger der Peleponnes kurs Lakonien in einem schönen Ritt rüber in die mittelalterliche [Festungsstadt Monemvasia] zu unserem Freund Mateo - der in seiner wundervollen Taverna die größte Bierauswahl Lakoniens, ich vermute ja sogar der Peleponnes hat. (https://maps.app.goo.gl/rK9A1ut71ji8wo5E9),
Weiter ging es nach der Wanderung auf die Festung nach Einsetzen des Windes Kurs Kap Maleas, der Wind nahm zu und drehte auf die Nase... kein gutes Omen für eines der dicht befahrensten und strömungs- sowie Windtechnisch nicht ganz unproblematischen Kaps zwischen Kithira und den Peleponnes, also anjkerten wir vorher in einer winzigen Bucht wunderbar einsam vor schroffen Felsen - unsere Crews kennen das: in einer "Pasta-Bay". Nix mit Taverne. Wir kochen.
Am nächsten Morgen kommt prompt, wie der griechische Wetterdienst meteo.gr voraussagt, Wind auf und wir haben um ein paar Grad uns exakt hinter einer Landnase versteckt, so dass wir vor dem langen Schlag noch gut frühstücken und dann Anker auf gehen. Kurs Kap - wir passieren den Leuchtturtm, dann die Kloster Agius Georgius und Aga Irini. https://www.nature-classic.at/tourenbuch/archiv-bergsteigen/1160-kap-maleas-peloponnes-griechenland.html Das Horn unserer Yacht grüßt die Mönche und es dauert nur ein paar Sekunden, da sehen wir auf dem verschlafen wirkenden Felsen Bewegung. 4 Mönche rennen in Position, einer an die Kloster Glocken und wir bekommen eine Melodie des göttlichen Grußes zurück, freundliche Gesten, ein "Danke" aus dem Horn der Yacht und schon sind wir im Lakonischen Golf.
Das ist natürlich Quatsch. Diese kleine Strecke vom Kap bis zur Postkarten-Traum-Bucht-Insel Elefanisos ist gespickt mit etlichen Winddrehern von 180 Grad und einem konstant böigen Wind zwischen 1 und 6 Bft. Aber trotzdem wunderschön und so ankern wir erstmal vor Traumkulisse am Wrack Capt. Ismai Hakki und dem versteinerten Wald zur Kaffepause bevor es nach Elefanisos geht. Nächster Stop ist schon am Mani Finger der Peleponnes, Porto Kagio, einem sehr schönen und sicheren Ort in schroffer Umgebung.
Nur das Cape Tainaron mit seinem wundervollen Lighthouse trennt uns noch seglerisch vor der Stadt Kalamata, aber diese laufen wir nicht an, bevor wir nicht eine der größten griechischen Tropfsteinhöhlen oder aber das Mani Dorf Limeni und unser etwa 80 Jahre altes Meeres Schildkröten Pärchen besuchen. War ja klar: Caretta Caretta gewinnt klar vor Archeologie. Dann gehts zum Crewwechsel nach Kalamata und mit der nächsten Crew weht zeitgleich die Wetterprognose "Stum von Westen im Anmarsch" herein. Italien und Kroatien gehen in Sturm und Gewitterregen unter, der in Richtung Korfu und West-Griechenland zieht. Genau dahin wollen wir. Ähm... Wollten. Schlechtwetter kennen wir von Nord- und Ostsee. Also Kehrtwendemarsch. Wir überlassen schweren Herzens die Schildkröteninsel Zakinthos, Messolonghi und weniger schweren Herzens den Golf von Patras ihrem Wetterschicksal und drhene einfach den Bug nach Osten. Feiglinge? Ja, gerne. Nichts ist schöner, als mit einem Bierchen in der Hand und Musik am Steuerstand verfolgt von einer Gewitterwolke am Allerwertesten und Backstagbriese von 5-6 Bft Kurs Sonne zu segeln. Wer die "Am Wind" Kurse bei 6-8 Bft wirklich mag, dem sei Resprkt gezollt, aber meiner bescheidenen Erfahrung nach, sind das eher die Monsterwellenbezwinger vom Vereins-Tresen. Wir rocken lieber vom Randtief getrieben kurs Osten, verdoppüeln mit zunehmendem Wind unsere geplanten Tagesetappen und stoppen in den schönsten Buchten der Region.
Immer geeignete Orte für easy Crewwechsel im Blick, klatschen in Porto Cheli am Fährkai die Crews ab, die Einen reisen mit Träne im Auge ab, während die Anderen ohne ihr Gepäck rekrutieren. Zum Glück hat der Sonnengott wieder übernommen. Unsere Freunde Ida und Andrea von #Proshop Billabon kümmern sich um die Garderobe derer, die der BER Airport beharrlich ohne Gepäck nach Athen entsandte. Aber von solchen kleinen Stolpersteinen lassen wir uns doch die Reise nicht versauen und starten mit minus 1 Koffer. Der wird dann in Ermionida an Bord genommen, um weiter zu segeln nach Poros, Ägina, Porto Kagio und Korinthos. Stopp.... doch nicht. Auf dem Weg zum Kanal von Korinth und nach vorliegender Anmeldung der Durchfahrt kommt die nächste Wetterwarnung rein. 8 (in Worten acht) Bft auf der Golf v. Korinthos Seite. Ach Nööööööööö. Wirklich? Gibt es Alternativen? Ja. Athen. Wochenende nach Atrhen: niemals! 1000ende Charterschiffe starten dann mit uns gemeinsam. Nein. Alternative 2 Salamina. OK, das Hafenhandbuch ließt sich wie ein Horrorroman. Entscheidung: Salamina. Nichts von alledem stimmt. Toller Hafen, nette Leute, unproblematische Ab- und Anreise. Aber schon in der ersten Nacht hier ballert es ordentlich durchs Hafenbecken. Egal, gebunkert ist, wir legen ab. Fliegen Halbwind vorbei an Ägina, dann dem Vulkanfelsen Methana nach Poros und schmieden Pläne in der Taverna. Auf die Kykladen soll es gehen.
Etwa 50 Seemeilen liegen vor uns, 6-7 Bft Halbwind sorgen für den Vortrieb und nach der Landabdeckung auch der entsprechende Seegang. Skipper erarbeitet kurzerhand Alternativen und stellt dann die entscheidende Frage an die Crew: So die nbächsten Stunden weiter rocken oder abfallen und vorbei an Hydra in ruhighere Fahrwasser. Es wurde nicht lange überlegt und die ruhigeren Gewässer siegten. Zunächst war es noch für unsere Verhältnisse irre voll, aber das legt sich im Argolischen Golf. An einem Tag triffst Du noch eine Flottille nach der Nächsten und am darauffolgenden Segeltag freut man sich ein Segelboot zu treffen. Dafür ist Lakonien gut bestückt mit kleinen, niedlichen Beachbars - ja auch noch im Oktober. So kreuzten wir durch den Argolischen Golf, erst rüber nach Tyros auf Lakonien, dann nach Vivari nach Argolidas um zur blue blue Beachbar nach Astros zu segeln bevor es nach Porto Cheli in die Base ging. Krasse Tour, coole Crews, Wetter von allem etwas aber natürlich haben Sonne und segelbare Winde fast täglich gewonnen. Die Gegend ist und bleibt ein abwechslungsreicher Traum und uns bleibt das Projekt "Rund Peleponnes" - das lassen wir uns nicht nehmen. 2025 steht es wieder auf dem Plan.
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Mitsegel Voraussetzungen: für diesen Törn fast keine... ;) Schwimmen muss man prinzipielkl können und Du solltest Spaß an Entdeckungen mitbringen, sowie dich in einer kleinen Crew einbringen wollen. Wir planen zusammen die Route, setzen Segel, steuern den Kurs, ankern oder fahren Anlegemanöver. Jeder darf helfen, wo er kann. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.